Kambodscha

22.12.2013 - 22.1.2014

Statistik Kambodscha

  1. 31 Tage im Land
  2. 30 Nächte in Hotel
  3. Keine Nächte bei Privat
  4. 1 Nacht im Zelt
  5. 14 Tage im Sattel
  6. 1208 km / 3350 hm
  7. Keine Pannen

Schwimmschule

​Den Jahreswechsel in Siem Reap verschlafen wir. Am letzten Tag des Jahres waren wir schon vor Sonnenaufgang unterwegs und haben uns nochmals die Tempelanlagen von Angkor angeschaut. Zudem haben wir in Beat Richners Kantha Bopha Kinderspital Blut gespendet. Um 23:00 Uhr siegt die Müdigkeit und wir schlafen friedlich ins neue Jahr hinein.

​Kurz nach 04:00 Uhr ist bereits wieder Tagwach. Unser Ziel ist der Bootssteg vom Tonle Sap. Dies ist der grösste Süsswassersee in ganz Südostasien, zumindest in der Regenzeit. Dann nämlich ändert sich die Fliessrichtung des Tonle Sap Flusses. Hervorgerufen durch den Monsunregen führt der Mekong riesige Wassermengen mit und kann vom Tonle Sap kein Wasser mehr aufnehmen. Anstatt den See zu leeren, füllt er ihn wieder auf. Dies führt dazu, dass der Tonle Sap von einer Grösse von 2’500 auf über 10’000 Quadratkilometer anwächst. Der ganze Prozess ist aber stark gefährdet. Zahlreiche Staudammprojekte in China könnten dazu führen, dass der Mekong in Zukunft viel weniger Wasser mit sich führt. Dies würde das Austrocknen des Sees bedeuten.

Wir fahren von Siem Reap aus per Boot nach Battambang. Der See ist die Lebensader für viele ethnischen Vietnamesen. In Einfachen Bambus- und Wellblechhütten, welche auf Flossen gebaut sind und zusammengebunden werden, bilden sie immer wieder Dorfgemeinschaften. Für uns ist es ein unbeschreibliches Erlebnis, diese Gemeinschaften vom Schiff aus zu beobachten. Unglaublich wie einfach die Personen auf dem See leben. Abwassersysteme gibt es natürlich keine. Die menschlichen und sonstigen Abfälle landen einfach im See, dessen Wasser dann wieder zum Duschen, Waschen und wohl auch zum Kochen benutzt wird.​

Eine schwimmende Primarschule auf dem Tonle Sap

​Um einzukaufen fährt man per Boot zur schwimmenden Migros. Das Wat oder die Moschee ist ebenfalls auf einem Floss gebaut. Von Baumschulen haben wir ja schon gehört, aber von Schwimmschulen? Sogar die Polizeistation und die Post entdecken wir auf einem Floss. Die Fahrt dauert ganze 8 Stunden. Wir geniessen jede einzelne Minute. Allerdings scheinen einige Touristen noch etwas müde von der vorhergehenden Silvesternacht zu sein und verschlafen praktisch die ganze Fahrt. Andere wiederum sind wohl schon so abgestumpft vom Reisen, dass sie sich die Zeit lieber beim Filmeschauen auf dem iPad vertreiben. Alena und ich stattdessen sind beeindruckt und erfreuen uns an den zahlreichen Kindern, welche uns wie wild von den Booten aus zuwinken. Dies obwohl täglich zwei Bootsladungen mit Touristen an ihnen vorbei ziehen. Einfach herrlich und ein toller, sehr eindrücklicher Start in ein neues, sicherlich wiederum sehr spannendes Reisejahr.

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